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Kampf gegen Notfallzulassungen von Neonicotinoiden

2025: Acetamiprid – erneute Notfallzulassung

Neue Notfallzulassungen 2025: Acetamiprid – das letzte Neonicotinoid

Nach dem Erfolg im Januar 2023, als der Europäische Gerichtshof entschied, dass Mitgliedsstaaten das EU-weite Verbot von 2 bienenschädlichen Neonicotinoiden im Freiland nicht länger per Notfallzulassung umgehen dürfen, schien der Schutz von Bestäubern auf einem guten Weg.

Doch 2025 kommt es erneut zu einem massiven Rückschritt:

Für Acetamiprid, dem letzten noch zugelassenen Neonicotinoid für Freilandanwendungen, wurden in Deutschland 2025 zwölf neue Notfallzulassungen ausgesprochen – und damit der bisherige Anwendungsbereich und die Menge drastisch ausgeweitet.

Einsatzgebiete

Das hochgiftige Mittel wird auf großen Flächen u. a. bei

  • Zuckerrüben, Futterrüben und Kartoffeln,
  • Sonnenblumen, Futtererbsen und Raps,
  • sowie im Zierpflanzenbau
    zur Bekämpfung von Schilfglasflügelzikade, Blattläusen und Japankäfer eingesetzt.

Risiken & Kritikpunkte

  • Gesundheitsbedenken: Die Europäische Lebensmittelbehörde (EFSA) hat 2025 die Grenzwerte für 35 Lebens- und Futtermittel europaweit gesenkt, da neue Studien auf Risiken für die Entwicklung des menschlichen Gehirns hinweisen.
  • Fehlende Umweltprüfung: Für Notfallzulassungen sind keine umfassenden Risikoabschätzungen für Flora, Fauna oder Verbraucher vorgeschrieben.
  • Schutzauflagen: Landwirte erhalten lediglich Anwendungshinweise, deren Einhaltung kaum kontrolliert werden kann.
  • Neue Erkenntnisse: Laut dem Landwirtschaftlichen Institut Hohenheim ist Acetamiprid 10.000-mal giftiger für Weichwanzen als bisher angenommen – eine alarmierende Zahl.

Alternativen & Hoffnung

Besonders beim Kampf gegen die Glasflügelzikade sehen der BUND Naturschutz und Imkerverbände Alternativen:
Die Schwarzbrache im Winter – also der bewusste Verzicht auf Winterweizen nach Zuckerrüben – zeigte in Versuchen eine bis zu 80 %ige Wirksamkeit.
Erste Schritte in diese Richtung sind erkennbar, doch fehlende finanzielle Anreize und Ertragseinbußen bremsen den Wandel.

Verbraucher sollten handeln

Da im Obst- und Gartenbau (insbesondere im Gewächshaus) weiterhin mehrere Neonicotinoide zugelassen sind, bleibt den Verbraucher:innen nur der konsequente Griff zu Bioprodukten, um den Einsatz dieser Gifte zu vermeiden.

https://www.bund-naturschutz.de/pressemitteilungen/hochgiftige-neonicotinoide-erhalten-notfallzulassung

https://www.bund-naturschutz.de/pressemitteilungen/neonicotinoide-lebensmittel-stark-mit-hochwirksamem-nervengift-belastet

Ab 19.08.2025 Senkung der Grenzwerte für Acetamiprid in Lebensmitteln, da gefährlicher für den Menschen als gedacht.

Zuckerrüben-Anbauer testen erfolgreich Alternativen, die das Bündnis für Neonicotinoidfreie Landwirtschaft vorgeschlagen hatte:
Rüben und Kartoffeln in Gefahr: Strategie soll Zikaden stoppen | Bayerisches Landwirtschaftliches Wochenblatt 

Wieder Neonics für Zuckerrüben zugelassen

Mit „Acetamiprid“ wird in begrenztem Umfang und auf begrenzten Flächen gegen die gefürchteten Blattläuse vorgegangen

Artikel in der FLZ vom 12.05.2022

Wieder Neonics für Zuckerrüben - Öffentlichkeit wurde nicht informiert

Es gibt wieder eine Notfallzulassung, die den Einsatz von Neonicotinoiden – kurz Neonics – für Zuckerrüben erlaubt. Gegenüber der letzten Zulassung im Landkreis im Jahre 2021 hat sich einiges geändert, aber nicht zum Guten.

Artikel in der FLZ vom 28.06.2025

 

BN und Imker*innen erfolgreich gegen Neonics 2021 bis 2023

Erfolg: Der EuGH hatte im Januar 2023 entschieden:
Mitgliedsstaaten dürfen das EU-weite Verbot von  Bienenschädlichen Neonicotinoiden im Freiland nicht mehr mittels Notfallzulassung umgehen.

Per Notfallzulassung hatte die Südzucker AG die Zuckerrübenanbauer mit gebeiztem Saatgut versorgt.
Im Landkreis Ansbach wurden damit 744 Hektar bis Ende April 2021 unter massiven Auflagen ausgebracht.
Die Auflagen wurden nicht eingehalten!

Der Wirkstoff Thiamethoxan (Cruiser 600) und sein Abbauprodukt ein ebenfalls verbotenes Neonics verbleiben jahrelang im Boden. Dort werden sie ausgeschwemmt, verweht und gelangen in das Grundwasser. Ein Anbauverbot von blühenden Pflanzen und ein Bekämpfungsgebot blühender Beikräuter auf der Anbaufläche müsste bis zum 31.12.2022 eingehalten werden.

Im Bereich Petersaurach und Heilsbronn wurden die Imker entgegen der Auflage im Notfallzulassungsbescheid nicht eine Woche vor Aussaat vorab informiert.

Zitat aus der Notfallzulassung: ... Beide Substanzen (Thiamethoxan und sein Abbauprodukt) zeichnen sich durch eine sehr hohe Toxizität gegen Honigbienen und andere Pollinatoren (= Pollensammelnde Insekten) aus.

Medien und weiterführende Informationen

Kommentierung zum Endbericht der Studie von Dr. Berg

Die Bay. Staatsregierung hat aufgrund der Proteste beim Institut für Bienenkunde Veitshöchheit (IBI, Dr. Berg) eine die Notfallzulassung begleitende Studie in Auftrag gegeben, um die Harmlosigkeit des ausgebrachten Insektizids zu belegen und ihre rechtswidrige Handlungsweise zu rechtfertigen.

Kritischer Kommentar vom Aktionsbündnis für eine neonicfreie Landwirtschaft, Stand 28.03.2023

Freude über Gerichtsurteil

Bündnis für neonicotinoidfreie Landwirtschaft sieht Artenvielfalt, Boden und Gewässer durch Pestizid bedroht – Mehr regionaler Bio-Zucker gefordert

Bündnis für Neonicotinoidfreie Landwirtschaft freut sich über Entscheidung des EuGH und fordert mehr regionalen Bio-Rübenzucker

Das Aktionsbündnis freut sich über die richterliche Entscheidung des EuGH, dass die Notfallzulassungen für verbotene Pestizide und damit auch für die bienengefährlichen Neonicotinoide unzulässig sind. Außerdem begrüßt es die Forderung des Fränkischen Rübenbauerverbands nach regionaler Bio-Rüben-Verarbeitung.

EuGH verbietet Neonicotinoide endgültig

In der Diskussion über Schaden und Nutzen von Neonicotinoiden hat der EuGH nun ein Machtwort gesprochen: Mitgliedsstaaten dürfen das EU-weite Verbot nicht mehr mittels Notfallzulassungen umgehen. Die Folgen für die heimischen Rübenbauern sind ungewiss.

Der Rübenbau macht wieder Spaß

Erleichterung für Landwirte auch in Westmittelfranken: Der Zuckerpreis ist auf dem Weltmarkt gestiegen

Wieder Neonics für Zuckerrüben zugelassen

Mit „Acetamiprid“ wird in begrenztem Umfang und auf begrenzten Flächen gegen die gefürchteten Blattläuse vorgegangen

Neonicotinoide

Bündnis legt Zahlen vor und bekommt Strafanzeige wegen Diebstahls von Erde

Das Aktionsbündnis stuft den ausgewerteten Neonikotinoidgehaltin unzulässig blühenden Pflanzen auf Zuckerrübenäckern für bestäubende Insekten als tödlich ein!

Einen Teilerfolg erzielt

Aktionsbündnis kämpft gegen den Verlust der Artenvielfalt durch Insektengifte

„Ämter machen ihren Job nicht“

Matthias Rühl über Erkenntnisse des Anti-Neonic-Bündnisses

Kein Neonics-Antrag der Landesanstalt für 2022

Ein Spaziergang zu den „Giftfeldern“

Gegen die Notfallzulassung für umstrittene Pestizide: Naturschützer und Imker demonstrieren bei Heilsbronn

Auf Kosten der Insekten

Voraussetzungen für Gift nicht gegeben

Verbotenes Gift legal im Einsatz

Neonicotinoide im Zuckerrüben-Anbau: Bauernverband legt sich mit dem Bund Naturschutz an

Neonics auf Rübenäckern

Die Imkerschaft ist gespalten – Betroffene Flächen mussten beim Amt erfragt werden

Bienen in Not

Verbotenes Insektengift eingesetzt

Volksbegehren wird unterlaufen

Angst vor dem Gift

Pflanzenschutz: Imker im Konflikt mit Zuckerrübenbauern

Verbotenes Neonikotinoid kommt per Notfall-Zulassung auf Äcker

BN und Imker befürchten Bienensterben durch gebeiztes Zuckerrüben-Saatgut

Zuckerindustrie mahnt Entwicklung von Alternativen zur Rübenbeize an

Die Möglichkeiten der Zuckerwirtschaft zur Entwicklung alternativer Bekämpfungsmöglichkeiten gegen Krankheiten und Schädlinge müssen deutlich verbessert werden.

»Bienenkiller« Neonikotinoide: In der EU verboten – Ausfuhr erlaubt

Die EU hat Neonikotinoide zum Schutz der Bienen verboten. Neue Zahlen zeigen aber: Hergestellt werden sie hier weiterhin, Konzerne wie Bayer exportieren Tausende Tonnen – ausgerechnet in Länder mit schwachen Kontrollen.

Bündnis für Neonikotinoidfreie Landwirtschaft feiert Erfolg

Verleihung des Goldenen Stachels und Ablehnung des Antrags auf Notfallzulassung für das Jahr 2022

Imker stoppen Bienenkillerpestizid

Auf Druck von Umweltschützern endet ein Ökoskandal: Ein für Bienen gefährliches Pestizid darf bald in Deutschland nicht mehr eingesetzt werden.

Bündnis und BUND Naturschutz warnen

Bei der Zuckerrübenreinigung könnten giftige Neonicotinoide in die Umwelt gelangen

Zuckerrübenanbau: Keine weitere Notfallzulassung für Neonics

„Imker kritisieren Notfallzulassung“ 

Bienenkiller außer Kontrolle

Agrarministerin Klöckner erlaubte ein für Bienen hochgiftiges, von der EU verbotenes Pestizid. Jetzt verbreitet es sich unkontrolliert in der Umwelt.

Wie Neonicotinoide das Verhalten von bestäubenden Insekten ändern

Die strengen Vorgaben zum Bienenschutz werden nicht eingehalten!

Notfallzulassung - Landwirte dürfen verbotene Pestizide einsetzen 

„Pestizide gefährden Wasserinsekten“

Bitterer Zucker für den Landkreis!

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