Agro-Gentechnik
Agro-Gentechnik ist überflüssig und risikoreich.
Agro-Gentechnik – was ist das?
Unter Agro-Gentechnik versteht man die Veränderung von Nutzpflanzen durch den Einbau artfremder Gene in das Erbgut. Bislang wurde das in erster Linie bei Mais, Soja, Raps und Baumwolle gemacht. Die genauen Folgen, die derartige Erbgutveränderungen für die Natur und für den Menschen haben, sind nicht hinreichend untersucht und nicht abschätzbar. Bei der Freisetzung solcher gentechnisch veränderter Organismen (GVOs) in der freien Natur kommt es durch Pollenflug zu Fremdbestäubung und Kreuzungen und damit zu einer Ausbreitung der GVOs.Agro-Gentechnik ist nicht kontrollierbar, nicht eingrenzbar und auch nicht rückholbar.
Was können Sie tun?
Fragen Sie beim Lebensmitteleinkauf ausdrücklich nach garantiert gentechnikfrei erzeugten Produkten.
Achten Sie bei konventionellen Produkten auf die Kennzeichnung „ohne Gentechnik”. Kaufen Sie Lebensmittel soweit möglich aus ökologischem Landbau. Das garantiert Ihnen gentechnikfreie Nahrung. Setzen Sie sich bei Ihrer Gemeinde, Kirchengemeinde, Grundbesitzern dafür ein, dass bei der Verpachtung von Flächen Gentechnikeinsatz verbindlich ausgeschlossen wird.
Gentechnikfrei auf Feld und Teller
Landwirt und Landhändler Josef Feilmeier, setzte sich kürzlich bei der vom „Bündnis gentechnikanbaufreier Landkreis Ansbach“ und dem BN organisierten Veranstaltung engagiert für eine vollständige Verbannung der „grünen Agro-Gentechnik“ ein. Diese führe nur zu immer neuen Abhängigkeiten der Landwirte von der Agroindustrie. Sie spiele sich im Freiland ab und sei nie mehr zurückholbar.
Es handele sich dabei keinesfalls um eine Fortentwicklung der Natur-Saatgutzüchtung, sondern um Manipulation von Genen, wie sie in der Natur nie möglich seien, verdeutlichte er an den Kombinationen Fisch/Mensch, Salat/Ratten, Kartoffeln/Kreuzspinnen. Die angepriesenen Vorteile von Gen-Saatgut wie weniger Spritzmittel, Schädlingsresistenz, höhere Erträge usw. hätten sich immer als falsch erwiesen. Das Gegenteil sei richtig, die Folgen seien ökologisch und bewirtschaftungstechnisch fatal, zeigte er anhand vieler Fakten auf.
In Wirklichkeit gehe es den internationalen Konzernen nur darum, durch den Verkauf von Saatgut und chemischen Pflanzenschutzmitteln Abhängigkeiten für Landwirte zu schaffen. In Übersee sei es bereits gang und gäbe, dass in den „Lizenzbedingungen“ ein Pflicht-Pflanzenschutz und ein Pflicht-Nachkauf von Lizenz-Saatgut vorgeschrieben ist. Die Bedingungen gingen teilweise bis zu einer Ablieferungspflicht der Ernte, letztendlich bestimmten die Konzerne das Einkommen der Bauern. Dabei seien die Landwirte beim Verkauf der Ernte in Haftung bei Kontaminationsschäden, nicht die Konzerne. Ähnlich wie für Atomkraftwerke gebe es auch für Gen-Risiken weltweit keine Versicherung. Dies sei auch nicht verwunderlich, hätten Pflanzenpollen doch eine Flugweite von bis zu 600 Meter bei Mais und bis zu 26 Kilometer bei Raps. Eine Koexistenz zwischen Gensaat-Anbau und Natursaat-Anbau sei deshalb nicht möglich. Verlieren würden zwangsläufig immer die gentechnikfrei wirtschaftenden Landwirte. Die Gentechnik wurde nicht für umweltverträgliche Fruchtfolgen, sondern für Monokulturen entwickelt.
Feilmeiers übte nicht nur heftige Kritik an der Agrarindustrie und deren Verflechtungen, sondern auch an der Wissenschaft. Seiner Kritik an den landwirtschaftlichen Schulen und Lehrplänen, die häufig mit Materialien der Agroindustrie arbeiten würden, widersprach in der Diskussion Dr. Willibald Niklas, der frühere Leiter der Triesdorfer Lehranstalten: Er und alle ihm in 30jähriger Lehrtätigkeit bekannten Kollegen und Einrichtungen hätten immer unabhängig von jeglicher Einflussnahme ihre Lehrinhalte vermittelt.
Feilmeier machte Landwirten und Verbrauchern auch Mut: Jede auf freiwilliger Basis ausgerufene gentechnikanbaufreie Region sei ein Gewinn.
Helmut Altreuther