Josef Göppel verstorben
Nachruf
Der BUND Naturschutz (BN) Landesverband und die BN-Kreisgruppe Ansbach sind tief betroffen vom unerwarteten Tod von Josef Göppel, mit dem der BN in engem Kontakt und Austausch stand und der bis zuletzt in der BN-Kreisgruppe aktiv war. Zum Beispiel unterstützte er sie bei ihrer Initiative für Tempo 30 in Ortsdurchfahrten. Noch am vergangenen Samstag (9.4.22) hat er mit der BN- Ortsgruppe Herrieden eine Busfahrt nach Hofheim/Ufr. zum Thema „Innenentwicklung statt weiteren Flächenfraß“ unternommen.
2018 hat der BN die herausragende Lebensleistung von Josef Göppel in Anerkennung seines jahrzehntelangen, glaubwürdigen Einsatzes für den Natur- und Umweltschutz mit dem Bayerischen Naturschutzpreis, der höchsten Auszeichnung des Verbandes, gewürdigt.
Josef Göppel war ein Politiker, der zu seiner Überzeugung stand und sich nicht von Parteizwängen leiten ließ. 1970 war der Diplom-Forstingenieur sowohl in die CSU als auch in den BN eingetreten. Für ihn gehörte beides untrennbar zur Bewahrung der Schöpfung zusammen. Josef Göppel eckte mit seiner Haltung in Umwelt- und Naturschutzfragen des Öfteren in seiner Partei an. Auch wenn er dadurch auf heftigen Widerstand gestoßen ist, ist Göppel sich treu geblieben. Über sich selbst sagte er: „Meine gesamte berufliche und politische Tätigkeit widmete sich der Hinwendung zu einem Leben und Wirtschaften im Einklang mit der Natur. Als Mitglied der Unionsparteien arbeite ich unaufhörlich daran, dem C in ihrem Parteinamen Geltung in der praktischen Politik zu verschaffen.“ So hat sich Göppel für ein Tempolimit auf Autobahnen, gegen eine dritte Startbahn am Münchner Flughafen sowie gegen die Wiederzulassung von Glyphosat eingesetzt. Auch mit seinem Nein zur Atomenergie ist Göppel lange auf Konfliktkurs zur Unionslinie gewesen.
Eine seiner größten Leistungen für den Naturschutz war die Schaffung der Landschaftspflegeverbände. 1986 hatte Göppel den ersten in seiner Heimat Mittelfranken gegründet – ein Erfolgsmodell. Heute gibt es mehr als 180 Landschaftspflegeverbände in 14 Bundesländern. Mit dieser Initiative war er seiner Zeit weit voraus: In den 1980er-Jahren prägten scharfe Gegensätze zwischen Naturschützern und Landwirten die Diskussion. Durch die Landschaftspflegeverbände aber ist es Göppel gelungen, Spannungen zwischen beiden Parteien abzubauen.
Auch im Bereich der Erneuerbaren Energien war er eine „visionäre Kraft“ und ein „Vordenker“. So hat er u. a. bereits 1987 das Projekt „Strom aus Sonne in der Landwirtschaft“ auf den Weg gebracht oder das Netzwerk Erneuerbare Energien in der Region Mittelfranken mitbegründete, aus dem die Genossenschaft „Regionalstrom Franken“ hervorging. „Energie in Bürgerhand“ ist seine zentrale Vision gewesen.
Außerdem setzte sich Josef Göppel intensiv für eine gentechnikfreie Landwirtschaft und gegen den steigenden Flächenverbrauch ein.
Laudatio von Hubert Weiger auf Josef Göppel anlässlich der Naturschutzpreisverleihung 2018
Kondolenzschreiben können gerichtet werden an
Familie / Rosalinde Göppel
Steinweg 20
91567 Herrieden
Die Beisetzung findet im engsten Familienkreis statt.
Eine öffentliche Trauerfeier wird am Donnerstag, 21. April 2022 um 14.00 Uhr in der Stiftsbasilika Herrieden begangen. Im Anschluss findet ein Trauerempfang im Stadtschloss Herrieden statt. Um Anmeldung für Trauerfeier und Empfang an info@goeppel.de wird gebeten.
Anstelle freundlich zugedachter Kranz- und Blumenspenden bittet die Familie um eine Spende zugunsten: Stiftung Deutsche Landschaften, Verwendungszweck Josef Göppel, IBAN: DE94 7655 0000 0008 9187 24