Garten insektenfreundlich überwintern
Wer die folgenden Tipps beherzigt, verschafft unserer heimischen Tierwelt Lebensraum und Versteckmöglichkeiten.
Stauden sollten erst nach dem Winter, besser noch im ausklingenden Frühjahr geschnitten werden. Auch wenn sie auf den ersten Blick nicht zu erkennen sind – viele unserer heimischen Insekten verstecken sich in den hohlen bzw. markhaltigen Stängeln und verlassen diese teilweise erst im Mai. Auch das verwelkte Laub verblühter Pflanzen bietet optimale Versteckmöglichkeiten und wird als Ansitz jagender Insekten und Spinnen gerne besiedelt. Da einige Insektenarten einen teils bis zu mehrere Jahre dauernden Entwicklungszyklus durchleben, ist es wichtig im eigenen Garten auch Ecken verwildern zu lassen. In diesen Bereichen finden dann z. B. Tagfalter wie der Kleine Fuchs Brennnesselbestände als Nahrung, der Zitronenfalter sichere Schlaf- und Überwinterungsplätze oder etliche Wildbienenarten hohle Stängel zur Eiablage. Ein reichlich mit Insekten gedeckter Tisch zieht dann auch Vögel, Amphibien oder kleine Säugetiere an.
Laub sollte nicht entfernt und möglichst großflächig liegen gelassen werden.
An einigen geschützten Stellen, wie z. B. unter Hecken, bietet sich auch an, größere Laubhaufen anzulegen. Das trockene Laub lockt Insekten, Spinnen, Asseln und auch Igel an, die sich dort im Winter dann sicher fühlen.
Ein sauber aufgeräumter Garten ist vielleicht für uns Menschen ein Ideal, nicht aber für unsere Insekten. Lassen sie wilde Ecken, Chaos und verblühte Streifen zu. Als Belohnung werden Sie allerlei Tiere in Ihrem Garten beobachten können.
Auch Disteln sollten ähnlich wie andere Stauden möglichst erst nach dem Winter geschnitten werden. Distelsamen werden gerne vom Stieglitz gefressen, der deshalb auch Distelfink genannt wird.