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Agrarwende Film on Tour

Der Einladung zum Film „Und es geht doch...Agrarwende jetzt!“ sind fast 40 Bürgerinnen und Bürger aus Rothenburg, der Umgebung und den benachbarten Landkreisen gefolgt.

23.06.2023

Der Einladung zur Filmvorführung „Und es geht doch...Agrarwende jetzt!“ am 16 Juni sind fast 40 Bürgerinnen und Bürger aus Rothenburg, der Umgebung und den benachbarten Landkreisen gefolgt. Es war der dritte Film dieser Filmreihe, die von der LAG Region Romantische Straße als LEADER-Projekt des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und der Kreisgeschäftsstelle des BN in Ansbach gefördert wird. Der Film zeigt die beeindruckende Entwicklung der "Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall" (BESH), die vor 30 Jahren mit acht Landwirten in der Hohenlohe begonnen hatte und jetzt mit ca. 1500 Betrieben, viele im Nebenerwerb, Schweine und Rinder artgerecht halten.

Der Gründer Rudolf Bühler hat es außerdem zusammen mit den anderen geschafft, die Dorfkäserei in Geifertshofen und den Schlachthof in Schwäbisch Hall vor der Schließung zu bewahren und gemeinschaftlich erfolgreich zu führen. Die BESH unterstützt auch den traditionellen Pfefferanbau in Kerala, indem sie den Erzeugern einen fairen Preis zahlt. In Kirchberg an der Jagst ist auch das "world organic forum" gegründet worden, das Alternativveranstaltungen zur "world trading organisation" (WTO) durchführt.  Nach dem Film entwickelte sich eine lebhafte Diskussion zwischen den konventionell und den ökologisch wirtschaftenden Landwirten. Ein Streitpunkt war das Verhalten der Verbraucher, die einerseits gesunde und andererseits billige Nahrungsmittel kaufen wollen. Eine Teilnehmerin gab zu bedenken, dass die Lebensmittelpreise in Deutschland im Vergleich zu den Nachbarländern sehr niedrig sind und besonders in Privathaushalten immer noch viele Lebensmittel im Müll landen. Die Produktionsanforderungen an die Landwirte sind gestiegen und das Preisdiktat der großen Discounter besteht weiter. Die Diskussionsleiterin, Beate Zerkowski, die die Filmreihe „Gute Beispiele für den Klimaschutz“ initiiert hatte, achtete darauf, dass der gegenseitige Respekt bei der hitzigen Auseinandersetzung nicht verloren ging. Der Kreisvorsitzende des BN, Paul Beitzer und die neue Geschäftsführerin der Kreisgeschäftsstelle des Bund Naturschutz (BN) in Ansbach, Frau Christina Beckler, waren der Einladung gefolgt. Christina Beckler führt zusammen mit ihrem Mann einen Biobauernhof in Herrieden und wies auf das "Gemeinsame Positionspapier bio-fränkisch-fair" hin, das sie zusammen mit anderen Akteuren im April verfasst hat. Sie konnte faktenreich darlegen, dass die biologische Landwirtschaft die Böden schützt, den Tieren einheimisches Futter liefert und damit auch Lebensmittel erzeugt, die Mittel zum gesunden Leben sind. Ob die konventionell und die ökologisch wirtschaftenden Landwirten weiter existieren und die Bevölkerung versorgen können, hängt in erster Linie von den Politikern in Bayern, in Deutschland und der EU ab, die für die Rahmenbedingungen verantwortlich sind. Der Mehrheit der Verbraucherinnen und Verbraucher ist es bewusst, dass wir die Klimakrise haben und sie nur gemeinsam bewältigen können. Dazu braucht es zum Beispiel andere Regeln für die Subventionen, eine angemessene Besteuerung der klimaschädlichen Produkte und eine transparente Kommunikation zu den notwendigen Gesetzen.