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Streuobst-Pflegebeitrag steigt

Eine gute Nachricht für alle Besitzer von Streuobstbeständen hat der Bund Naturschutz (BN) vor Beginn der diesjährigen Erntesaison: Der „Streuobst-Pflegebeitrag“ steigt von bisher 3,60 EUR/dz auf zukünftig EUR 4,60/dz. Wie BN-Kreisgeschäftsführer Helmut Altreuther erläutert, stellt dieser das Kernstück des BN-Aufpreismodelles dar.

06.09.2021

Bezahlt wird der Betrag von der Mosterei „Hohenloher Fruchtsäfte“ aus Schwäbisch Hall, mit der der BN seit vielen Jahren zusammenarbeitet, zusätzlich zum Tagespreis für ungespritzte Äpfel und Birnen. Dafür, so betont BN-Vorstandsmitglied Christina Beckler aus Herrieden, müssen aber bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden, für deren Einhaltung die Anlieferer bei den vom BN organisierten Obstannahmen unterschreiben müssen: Das Obst muss von Hochstamm-Obstbäumen stammen, in denen in diesem Wirtschaftsjahr kein chemischer Pflanzenschutz stattgefunden hat, es darf nur trockenes, einwandfreies Obst angeliefert werden und es müssen die Flurstücks-Nummern mit Gemarkung angegeben werden, aus denen das Obst stammt. Durch diese strengen, ökologisch orientierten Kriterien hat beim Endprodukt, dem sog. Grünspecht-Apfelsaft, der Verbraucher höchstmögliche Sicherheit, ein rückstandsfrei erzeugtes Produkt zu erwerben und durch sein Konsumverhalten etwas für den Erhalt der Streuobstbestände zu tun. Die Mosterei und der BN betrachten die Erhöhung des Pflegebeitrages als Anreiz für die meist mühsame Pflege und Ernte der Obstbestände.

Beckler und Altreuther erwarten in diesem Herbst eine unter dem langjährigen Durchschnitt liegende Kernobsternte. Nach ihren Beobachtungen dürften im Mittel nur selten mehr als ein Drittel der Bäume ernsthaften Behang aufweisen. Das kalte und nasse Frühjahr habe meist zu später Blüte geführt und deshalb seien kaum welche erfroren. Zudem habe der nasse Sommer nicht nur dem Wald, sondern auch vielen Obstbäumen zur Erholung nach diversen Trockenjahren geholfen. Dass mitunter auch Sonne und Wärme zur Fruchtentwicklung gefehlt haben, sei eine daraus resultierende Begleiterscheinung.

Wie gewohnt, bietet der BN an drei Orten im Landkreis, nämlich in Rothenburg, Schnelldorf und Unternbibert wieder an jeweils zwei Samstagen Obstannahmen an. An der jeweils ersten Annahme Ende September werden ausschließlich Äpfel angenommen, an der jeweils zweiten zusätzlich auch Birnen. 

Die Termine stehen bereits fest:

  • jeweils am 25. September und 16. Oktober
  • Schnelldorf immer von 13.00 bis 16.00 Uhr
  • Unternbibert und Rothenburg-Bettenfeld immer von 8.00 bis 12.00 Uhr

Der Bund Naturschutz  appelliert an alle Besitzer von Streuobstwiesen, ihr Obst ausreifen zu lassen und nicht vorzeitig abzuernten: „Nur ausgereiftes Obst ergibt guten Saft“, weiß Christina Beckler.  

Unabhängig von der Organisation der Obstannahme bietet der Bund Naturschutz Interessierten auch die Ernte von Obst in den BN-eigenen Beständen im Landkreis an. Interessenten können sich gerne unter 0981-14213 melden. 

Beckler und Altreuther weisen auf den äußerst hohen ökologischen Wert der in Franken landschaftstypischen Streuobstbestände hin. Dort findet man eine enorme Artenvielfalt von Pflanzen und Tieren, insbesondere dann, wenn die Flächen extensiv genutzt würden. Ein einziger Apfelbaum, so hätten wissenschaftliche Untersuchungen ergeben, könne mehr als 1.000 wirbellose Tierarten beherbergen. Je älter ein Obstbaum sei, desto höher sei auch sein ökologischer Wert. Wegen ihrer herausragenden ökologischen Substanz seien deshalb auch solche Altbäume, die keinen nennenswerten Obstertrag mehr erzielen, besonders erhaltenswert.

Weitere Infos zum Streuobst finden Sie hier.